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Dachgeschosswohnung: Pro & Contra
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Wer eine Wohnung sucht, lässt sich häufig von den lichtdurchfluteten Bildern einer Dachgeschosswohnung hinreißen. In der Realität hat eine Wohnung unter dem Dach aber nicht nur Vorteile, sondern auch potenzielle Nachteile. Das Pro und Contra hier im Überblick.

Was ist eine Dachgeschosswohnung?

 

Die Dachgeschosswohnung liegt unter dem Dach des Wohnhauses und ist damit die höchstgelegene Wohnung des Gebäudes. Alternativ werden auch die Begriffe Mansarde und Mansardenwohnung verwendet. Charakteristisch ist die architektonische Gestaltung der Wohnräume, die durch Dachschrägen und Dachfenster geprägt ist. Ein weiteres Merkmal der Dachgeschosswohnung ist der nicht selten gute Ausblick über den Dächern der Stadt.

 

Eine Dachgeschosswohnung kann einen Teil oder das gesamte Dachgeschoss einnehmen. Die Wohnungsart kommt sowohl im Altbau (etwa mehrstöckige Jahrhundertwendegebäude) wie im Neubau vor.

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Das Dachgeschoss im Wandel der Zeit

 

Wohnen unterm Dach, das taten früher vor allem finanzschwache Menschen. Arbeiter ärmerer Bevölkerungsschichten, Künstler, Schriftsteller oder Studenten bewohnten dabei meist keine ganze Wohnung, sondern oft nur ein Zimmer. Sogar der wohl bekannteste Deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe lebte unter dem Dach und beschrieb sein "hübsches helles Giebelzimmer in der Mansarde" im Werk "Aus meinem Leben: Dichtung und Wahrheit ", das in den Jahren 1811 bis 1833 entstand. 1839 verewigte der Maler Carl Spitzweg die Dachgeschosswohnung im Bild "Der arme Poet".

 

Das Stigma der Armut hat das Dachgeschoss inzwischen längst verloren. Heute gilt eine Dachgeschosswohnung oder ein ausgebautes Dachgeschoss als Zeichen urbaner Wohnkultur.

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Vorteile einer Dachgeschosswohnung

 

In einer Dachgeschosswohnung zu leben, bringt gewisse Vorteile mit sich:

 

- Helligkeit. Da weder andere Gebäude oder Bäume das Licht blockieren, ist eine Dachgeschosswohnung sehr hell.

 

- Abgeschirmtheit. Wer im obersten Stockwerk wohnt, hat keinen Durchgangsverkehr zu befürchten.

 

- Ruhe. Nachbarn von oben gibt es im Dachgeschoss nicht und auch zu den Seiten wohnt häufig niemand, wenn das komplette Dachgeschoss als eine Wohnung ausgebaut ist. Zudem dringt der Lärm der Straße kaum noch oben.

 

- Privatsphäre. Je höher die Wohnung gelegenen ist, desto geringer ist das Risiko für unliebsame Blicke.

 

- Aussicht. Je nach Lage kann eine Dachgeschosswohnung eine sehr gute Aussicht über die Dächer der Stadt haben.

 

- Lage. Dachgeschosswohnungen liegen oft mitten in der Stadt und bieten kurze Wege zu Geschäften, Restaurants oder der Arbeitsstelle. Gleichzeitig sind Bewohner der Dachgeschosswohnung aufgrund der Höhe auf gewisse Weise vom Trubel der Stadt abgeschirmt.

 

- Exklusivität. Viele Dachgeschosswohnungen richten sich an ein wohlhabenderes Publikum und sind exklusiv ausgestattet. Das gilt sowohl für Mietwohnungen wie für Kaufimmobilien.

 

- Dachterrasse. Vielmals ist der Zugang zur Dachterrasse von der Dachgeschosswohnung möglich. Richtig gestaltet kann die begrünte Dachlandschaft zur Oase werden.

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Nachteile einer Dachgeschosswohnung

 

Das Wohnen unter dem Dach kann auch mit gewissen Nachteilen verbunden sein, die der architektonischen Gestaltung geschuldet sind. Ob diese Herausforderungen tatsächlich ins Gewicht fallen oder nicht, hängt von der individuellen Wohnung und seinen Bewohnern ab. Folgende Faktoren können anfallen:

 

- Hoher Aufstieg. Ist kein Fahrstuhl im Haus vorhanden, müssen viele Stufen erklommen werden. Und auch mit Fahrstuhl kann das Wohnen unterm Dach komplizierter sein, wenn man etwa größere Möbel bestellt, die nicht in dem Fahrstuhl passen.

 

- Schräge Flächen. Wenn die Deckenhöhe ungewöhnlich niedrig ist, kann die Auswahl der Möbel eingeschränkt sein. Vor allem wer bereits großes Mobiliar besitzt, wird nicht unbedingt alles unterbringen können. Auch Einbuchtungen und ungewöhnliche Grundrissführungen können bei der Möblierung eine Herausforderung sein.

 

- Viel Licht und dadurch hohe Temperaturen im Sommer. Ob die Temperatur wirklich zum Problem wird, hängt von zwei Faktoren ab: Wärmedämmung der Wohnung und Jalousien an den Außenseiten der Fenster. Mit einer guten Wärmedämmung gelangt weniger Hitze ins Haus und die Jalousien schützen im Sommer vor heißen Sonnenstrahlen.

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Kosten einer Dachgeschosswohnung

 

Heute gilt die Dachgeschosswohnung eher als luxuriös und wird oft auf hohem Niveau exklusiv gestaltet. Das schlägt sich häufig auch im Preis wieder. Bei den Kosten für eine Miet- oder Kaufimmobilien spielt aber auch der Standort eine wichtige Rolle. Bei guter Lage und schönem Ausblick kann eine Wohnung unter dem Dach bis zu 25 Prozent mehr als eine gleichwertige Etagenwohnung kosten.

 

Gleichzeitig gilt in Deutschland eine Regelung zur Wohnflächenberechnung, die das Wohnen in einer gemieteten Dachgeschosswohnung besonders attraktiv machen kann. Denn der volle Quadratmeterpreis wird nur für die Stellen der Wohnung berechnet, in denen die Deckenhöhe mindestens zwei Meter beträgt. Bei einer Deckenhöhe von 1,99 Metern oder weniger, werden nur 50 Prozent des Quadratmeterpreises berechnet. Dadurch kann eine Dachgeschosswohnung sogar günstiger als eine vergleichbare Etagenwohnung sein.

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